Von allen Schlangenarten hat die Dionenatter mit das größte Verbreitungsgebiet der Welt! Es reicht im Westen von der Ukraine über Georgien, die mittelasiatischen Republiken Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, den Iran, die nördliche Mongolei bis zur koreanischen Halbinsel. Wo ihre Heimat im Norden, der russischen Taiga endet, ist bis heute nicht endgültig erforscht.
Verbreitungsgebiet der Dionenatter :
(Quelle: http://www.reptile-stamps.de)
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Lokalformen und Farbmorphen
Durch das riesige Verbreitungsgebiet besteht eine große Vielfalt in Zeichnung und Farbe.
So überwiegen bei russischen Tieren Grau-, Braun- und Schwarztöne, während bei chinesischen
Tieren Gelb und Rot in der Färbung dominieren. Chinesische und koreanische Tiere habe ich in
diesem Kapitel jedoch bewusst weggelassen, da sie in meinen Augen und nach Meinung
führender Herpetologen vermutlich eigene Unterarten bilden (siehe meine Erläuterung unter Allgemeines).
In der Natur kommen zwei verschiedene Zeichnungsvarianten vor: eine gestreifte und eine
gefleckte Variante. Einige Lokalformen ähneln der Zweiflecknatter (Elaphe bimaculata) sehr und
können leicht mit ihr verwechselt werden. In der Terrarienhaltung existieren unterschiedliche
Lokalformen, u.a. Wladiwostok, Ukraine, Mosdok (Nordöstl. Kaukasus -Nordossetien), Barnaul
(Altai), nördliche Mongolei (250 km südl. des Baikalsees), Grenzgebiet Georgien/Azerbaidschan
und Kaukasus, Amurgebiet, sowie schwarze, rote und orange Farbformen, welche zu
höheren Preisen gehandelt werden.
Gelegentlich werden orangefarbene Wladiwostok-Dione unter den Bezeichnungen "Sunglow "
oder "Sunset " angeboten. Besonders intensiv rot gefärbte Tiere werden als "Super Red " oder
einfach nur"Red " bezeichnet. Rotgefleckte Tiere werden (auch in Deutschland) meist
als "Tiger " bezeichnet. In diesem Zusammenhang findet man auch die Bezeichnung "Chersky".
Dies ist eine ehemalige Unterart der Dionenatter aus dem Grenzgebiet von Sibirien und dem
äußersten Nordosten Chinas, die 1914 von Nikolsky entdeckt nach dem russischen
Wissenschaftler A. Chersky benannt wurde (Elaphe dione cherskii). Später hat Nikolsky dieses
Taxon jedoch wieder mit Elaphe dione synonymisiert.
Daneben finden sich noch Bezeichnungen für schwach gezeichnete Dionenattern, sogenannte
"Tenebrosa " oder "Patternless Tenebrosa " für völlig zeichnungslose, einfarbige Tiere, sowie
"Yellow striped " oder auch nur "Striped " für gestreifte Tiere. Und zu guter Letzt werden unter
der Bezeichnung "Nigrita " schwarze (melanistische) Dionenattern angeboten. All diese Morphen
sind natürliche Mutationen und wurden von Prof. Sergey Ryabov aus Moskau in
jahrzehntelanger Selektionszucht herausgezüchtet.
KLICK: Hier geht es zu den Fotos von Sergey Ryabov mit allen seinen derzeit bekannten Farbmorphen.
Und wer ein Buch über die Dionenatter sucht, dem empfehle ich das
Buch von Bruno Treu, in dem auch einige Farb- und Lokalformen mit Foto zu
finden sind:
Die orangefarbenen Wladiwostok-Dione stammen aus der sibirischen Region Primorje. Die größte und bekannteste Stadt, die gleichzeitig das Verwaltungszentrum ist, heißt Wladiwostok. Deshalb werden die orangenen Dione auch meist mit dem Zusatz "Wladiwostok" bezeichnet. Der russische Herpetologe Sergej Ryabov hat, neben vielen anderen Farbformen, die ersten orangefarbenen Dionenattern in freier Wildbahn entdeckt und gefangen und zwar nördlich von Wladiwostok. Mit diesen Tieren wurde die Farbe intensiver heraus gezüchtet - in verschiedenen Zuchtlinien, um Inzucht zu vermeiden.
Meine schwarzen Dione ('Nigrita') stammen aus der Region Mozdok/Kaukasus. Diese melanistischen Schlangen kommen nur auf einem schmalen Streifen entlang des Flusses Terek vor, nicht jedoch in den trockeneren Gebieten der Umgebung. Die Tiere sind komplett schwarz und glänzen wie lackiert. Bei Jungtieren sind oftmals noch einige unterbrochene, helle Linien an den Flanken sichtbar, die jedoch meist mit zunehmendem Alter verblassen. Aufgrund ihrer attraktiven Erscheinung und der Seltenheit, sind diese Tiere sehr begehrt und hochpreisig.
Elaphe dione 'Wladiwostok Orange':
Elaphe dione 'Nigrita' (melanistisch):